Grüner Vorstand tritt zurück
Es war irgendwie erwartbar, die letzten 6 Wahlen liefen echt schlecht. Man flog aus 2 Landtagen(Thüringen/Brandenburg) und 3 Landesregierungen(Berlin, Hessen, Sachsen). Die Umfragen kennen nur noch eine Richtung: nach unten.
Wichtig ist dabei der Zeitpunkt. Die Partei Linke gab mitten im Ostwahlkampf bekannt, die Spitze zu erneuern, was ich einen sehr unglücklichen Zeitpunkt finde. Nun kurz nach den Wahlen macht es mehr Sinn.
Bis zur Bundestagswahl kommt nun noch die Wahl in Hamburg und da passieren auch gerade komische Sachen mit den Grünen. Aus Rot-Grün kann SPD + CDU + FDP + Volt werden. Irre Kombination, aber eben auch ein Schatten auf die bevorstehende Wahl. Und dann ist auch schon Bundestagswahl.
Ob man mit dem aktuellen Umfrageergebnissen überhaupt einen Kanzlerkandidaten aufstellen sollte, ist fraglich. Da braucht es eben ein Zeichen an die Basis. Und wie beim Fußball der Trainer entlassen wird, gehen in der Politik halt die Vorstände. Spannend wir auch zu beobachten sein, ob und wie sich der Einfluss von Habeck auf die Partei entwickelt. Und wie Frau Esken reagiert, denn bis auf Brandenburg liefen die Wahlen ähnlich desaströs.
In der Geschwindigkeit, in der die Kandidatur der neuen Kandidaten lief, kann man von keiner Spontanen Aktion ausgehen. Insbesondere, dass einige Journalisten erfahren haben wollen, dass Habeck-Vertraute Franziska Brantner ein Ministerposten von Habeck versprochen wurde, lässt die Vermutung zu, dass Robert Habeck, der aktuell beliebteste Grüne, es auch beherrscht, im Hintergrund die Strippen zu ziehen.
Vorstand der Grünen Jugend tritt aus
Am gleichen Tag gab es noch ein Statement des Vorstands der Grünen Jugend. Man tritt geschlossen zurück und aus der Partei aus. Man strebe nun den Aufbau eine linken Jugendorganisation an.
Das der Jugendverband unzufrieden mit der Performance der Partei in der Regierung ist, ist nichts neues. Schon letztes Jahr hagelte es Kritik. Interessanterweise zeigt sich die Zerrissenheit der Partei beim letzten Jahr schon beim damals ausgeschiedenen Vorstand.
Während Timon Dzienus vor kurzem seine Kandidatur für den Bundestag bekannt gab, also an einer Erneuerung von Innen heraus glaubt, geht Sarah-Lee Heinrich den Weg des Austritts.
Begleitet wurde die Verkündung der Kandidatur übrigens von Störgeräuschen auf beiden Seiten. Während von rechts die mangelnde Lebens- und Berufserfahrung kritisiert wurde, fiel den Klimas auf, dass in der Aufzählung seiner Werte die Themen Klima-Umwelt-Natur komplett fehlten.
Sarah-Lee Heinrich hingegen wählt den Weg des Austritts. Es soll eine neue junge linke Bewegung gestartet werden. Die Hoffnung, aus dem Inneren heraus etwas zu bewirken ist gestorben. Im laufe der Woche folgten noch Vorstände von Landesverbänden. Da wird wohl auch bei den Mitgliedern ein bisschen Bewegung zu erwarten sein. Inwieweit es im linken Umfeld eine weitere Gruppe braucht, mag jeder für sich beurteilen.