Tag der deutschen Einheit und der Uneinigkeit

Gastbeiträge in der FAZ haben wohl gerade Hochkonjunktur. Und schlagen gerne hohe Wellen. Reden wir drüber.

Tag der deutschen Einheit

Der Tag der deutschen Einheit, der Tag der Abkehr des Osten von Russland und die Eingliederung in die westdeutsche Gemeinschaft. Die Installation von frei Gesellschaft durch freie Medien, freie Kultur und freie Reisen. Das Datum für den Gastbeitrag der 3 Ostpolitiker ist sicher nur ein Zufall.

Dass alle beim Thema Russland schon vor der Wahl und den Koalitionsgesprächen mit dem BSW eine den Bundesverbänden eher konträren Standpunkt vertraten oder auch kontroverse Thesen in dem Raum stellten, sollte bekannt sein. Dass die 3 sich aber so ganz zufällig trafen, sich ansahen und dachten: Es wäre doch eine tolle Idee, lasst mal zusammen einen Diplomatie-Aufruf in der FAZ schreiben. Zufälle gibt es.

Das hat natürlich nichts mit den Wahlen und den Koalitionsgesprächen zu tun. Alle 3 sind aktuell mit dem BSW in eher schwierigen Gesprächen. Ein Diplomatieaufruf Richtung Russland und die Ablehnung der Stationierung von Raketen in Deutschland waren in allen drei Ländern Bedingungen für die Koalition. Genau darum geht es in dem Gastbeitrag. Zufälle gibt es.

Und am selben Tag gibt es eine Friedensdemonstration mit Sahra Wagenknecht in Berlin, wo übrigens Ralf Stegner von der SPD ausgebuht wird, als er Russland den Aggressor nennt. Zufälle gibt es.

Diese Zufälle gibt es nicht

Wir leben in einer Zeit, in der mehr und mehr Menschen das Vertrauen in die Politik und die Institutionen verlieren. Wie dieses unwürdige Kasperletheater der drei Parteivertreter dieses wieder zurückerobern möchte, bleibt deren Geheimnis. Dass es eher gegenteiliges bewirken wird, ist eher anzunehmen.

Wir leben in einer Zeit, in der mehr und mehr Menschen das Vertrauen in die Politik und die Institutionen verlieren. Wie dieses unwürdige Kasperletheater der drei Parteivertreter dieses wieder zurückerobern möchte, bleibt deren Geheimnis.

Alle drei Parteiergebnisse der letzten Wahlen hatten weniger mit dem Parteiprogramm zu tun, sondern (bei der CDU über 50% und der SPD über 75%) vor allem mit dem Auftrag, die Rechtspopulisten der AfD zu verhindern. Das man deren Forderungen indirekt über die Forderungen des BSW übernimmt, wird beim Wähler nicht gut ankommen. Wer mit dem Ziel des Machterhaltes seine Wähler täuscht, nichts anderes findet hier statt, schadet dem Vertrauen der Bürger darin, dass die gewählten Vertreter die Interessen der Bürger über ihre eigenen stellen.

Wer mit dem Ziel des Machterhaltes seine Wähler täuscht, nichts anderes findet hier statt, schadet dem Vertrauen der Bürger darin, dass die gewählten Vertreter die Interessen der Bürger über ihre eigenen stellen.

Und auch in den eigenen Parteireihen ist man sehr verwundert und teilweise auch wütend über das Vorgehen. Westbindung, NATO, Europäische Union. Grundpfeiler der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte werden in Frage gestellt. Von einem BSW, dass in Russland eher einen Verbündeten, statt eine Bedrohung sieht.

Es bleibt also alles sehr spannend in der Politik. Welche Werte fallen als Nächste ist die Frage, die man sich als kritischer Beobachter da stellt.

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